Jahresbericht 2024

Dieses Jahr ist bei den eigenen Projekten von Kontinuität und Weiterentwicklung geprägt, was bei einem noch jungen Verein auch eine gute Nachricht ist. Die grössere Dynamik stammt aus den externen Aufträgen und Mandaten, innerhalb derer wir spannende Materialien, Konzepte und Erkenntnisse erarbeiten konnten. Und nicht zuletzt haben wir in diesem Jahr eine wichtige Weiterentwicklung der Radarstation angestossen. Gleich mehr dazu.

Wir bedanken uns bei allen Weiterbildungsteilnehmenden, Barcampteilgebenden, Auftraggeber:innen, Kooperationspartner:innen, Radarist:innen, Interviewpartner:innen, Förderer:innen, Hörer:innen, Spender:innen und allen, die irgendwie mit der Radarstation verbunden sind.

Wir wünschen gute Lektüre!

 

Konzepte, Beratungen, Weiterbildungen im Auftrag


Projekt: «Digitalität in der Soziokultur»

Im Juni 24 haben wir uns gemeinsam mit Simone Tappert vom Insittut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung an der FHNW mit einer Offerte beim Sozialdepartement der Stadt Zürich für das Projekt «Digitalität in der Soziokultur» beworben und den Auftrag erhalten.

In der zweiten Jahreshälfte haben Simone und Eike in einer partizipativen Herangehens­weise mit den Beteiligten die fachliche Grundlage für eine stadtweite Strategie und ein Umsetzungskonzept für den Umgang mit Digitalität in der Soziokultur in der Stadt Zürich erarbeitet.

Neben einer umfassenden Recherche wurden auf verschiedene Weisen Bedürfnisse von Nutzenden erhoben und gemeinsam mit zahlreichen Fachpersonen Bedürfnisse, Ansatzweisen von Digitalität in der Soziokultur erarbeitet und strukturiert.

Der Bericht des Projektes wird im Frühjahr 2025 fertiggestellt.

Auftraggeberin: Sozialdepartement Stadt Zürich

 


Opostum: Materialien zu Social Media

Soziale Medien sind etwas tolles, vor allem für Jugendliche. Sie ermöglichen Identitätsarbeit, Beziehungspflege und liefern Informationen. Manchmal sind sie aber zu öffentlich, unter anderem wenn es ums Lernen über Soziale Medien geht.

Das Projekt «Opostum» der Professur für Informatikdidaktik der PH Zürich hat zum Ziel, eine pädagogische Plattform zu entwickeln, die einen geschützten Rahmen für Kommunikation bietet und das Lernen über Social Media ermöglicht.

Anknüpfend an die bestehende OpenSource-Software «Instahub» ist im Projekt das Angebot «Opostum» ausgehend von pädagogischen Überlegungen entwickelt worden. So haben Fachpersonen und Jugendliche nicht nur eine sichere Umgebung, sondern erhalten auch pädagogische Materialien.

Radarstation hat im Mandat die ausserschulische Perspektive eingenommen und Impulse für die Weiterentwicklung der Software gegeben. Ausserdem haben wir pädagogische Szenarien und Materialien für Jugendarbeit und andere ausserschulische Zusammenhänge entwickelt.

https://opostum.ch/

Auftraggeberin: Pädagogische Hochschule Zürich

 


Expertise zum Stand der Digitalisierung der Kinder-/Jugendarbeit

Gemeinsam mit Asmae Harrach-Lasfaghi hat Eike im deutschen Projekt «Digitale Jugendhilfe» den Auftrag erhalten, eine Expertise zum «Stand und Entwicklung der Digitalisierung in der Kinder- und Jugendarbeit» zu erstellen. Die beiden Autor:innen haben eine umfangreiche Recherche vorgenommen und einen detaillierten Bericht erstellt, der Blicke auf alle Handlungsfelder wirft.

Diese Studie ist 2024 fertig gestellt worden und auf der Projektwebsite veröffentlicht worden.

https://www.digitalejugendhilfe.de/

Auftraggeberin: Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH (ism)

 


Forschungsprojekt: E-Space

Seit 2022 werden im Projekt E-Space neue Ansätze von Offener Kinder- und Jugendarbeit in der Digitalität erprobt und diese Prozesse reflektiert. Im Mandatsauftrag der FHNW Hochschule für Soziale Arbeit übernimmt Radarstation einen Teil dieses Forschungsprojekts.

Im Jahr 2024 haben die lokalen Praxispartner:innen weiter daran gearbeitet, ihre Praxis unter den Bedingungen von Digitalität auf verschiedene Arten weiterzuentwickeln. Parallel kristallisieren sich (in Form von ersten Publikationen) aus der Reflexion erste Erkenntnisse heraus, die im kommenden Jahr ausgearbeitet werden sollen.

https://radarstation.ch/projekte/e-space

Auftraggeberin: FHNW Hochschule für Soziale Arbeit

 


Weitere Aufträge

Ausserdem waren wir in diesem Jahr wieder mehr als zehn Mal in verschiedenen externen Aufträgen unterwegs, haben

  • Expertisen und Publikationen erarbeitet
  • Lehraufträge in der Ausbildung von Hochschulen übernommen
  • Referate gestaltet
  • Workshops und Barcamps konzipiert und durchgeführt und Organisationen beraten.

 

Eigene Projekte und Entwicklungen


Fachkurs «Soziokultur und Digitalität»

Mit den guten Erfahrungen rund um unseren Fachkurs >rdy ist schnell die Idee aufgekommen, einen ähnlichen Fachkurs auch für die Soziokultur insgesamt anzubieten. Und so haben wir uns auf den Weg gemacht und gemeinsam mit der Hochschule Luzern Soziale Arbeit ein entsprechendes Angebot konzipiert. Und wir konnten Soziokultur Schweiz als Partnerorganisation gewinnen, ausserdem unterstützen die Zürcher Gemeinschaftszentren die Entwicklung des Angebots. 

Im Jahr 2024 haben wir den Fachkurs inhaltlich konzipiert und organisiert; die erste Durchführung ist für das Jahr 2025 geplant. 

https://radarstation.ch/projekte/fachkurs-soziokultur-und-digitalitaet

Partner:innen:

Hochschule Luzern Soziale Arbeit, Soziokultur Schweiz, Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren

 


>rdy. Grundqualifikation Kinder- und Jugendarbeit in der Digitalität

Mit der ersten Durchführung unserer Weiterbildung >rdy. hat sich bewahrheitet, dass damit eine Lücke geschlossen wird – interessierte Fachpersonen erhalten hier eine grundlegendere Qualifikation zu Kinder- und Jugendarbeit in der Digitalität.

Nach einer ersten Veranstaltung 2023 in Zürich haben wir gemeinsam mit der Hochschule Luzern in diesem Jahr einen weiteren Ansatz des Konzepts realisiert und eine zweite Durchführung in Bern angeboten. Ausgehend von den Rückmeldungen der ersten Kursgruppe haben wir dabei Anpassungen im didaktischen Konzept vorgenommen, die sich bewährt haben.

Mit den Rückmeldungen aus dieser Veranstaltung sind wir guter Dinge, ein rundes Angebot zu haben, das bereit ist für weitere Durchführungen. Schon jetzt ist die dritte Auflage für 2025 in Luzern ausgeschrieben.

https://radarstation.ch/projekte/rdy-grundqualifikation-kinder-und-jugendarbeit-in-der-digitalitaet

Partner:innen:

Hochschule Luzern Soziale Arbeit, DOJ – Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz, VKJ – Verein zur Kinder- und Jugendförderung in Deutschfreiburg

 


Barcamp Soziokultur und digitaler Wandel #SKAmp24

Zum dritten Mal fand das Barcamp in den Räumlichkeiten vom Debatierhaus Karl*a der*die Grosse in Zürich statt. Diesmal wurden ganz gezielt auch Fachleute aus der Siedlungsarbeit eingeladen, um den Soziokulturkreis noch etwas zu erweitern. Mit 70 Teilgebenden war es das bisher meistbesuchte SKAmp. Die Anwesenden haben 21 Sessions angeboten und besucht. Zu den Themen Gaming und Sicherheit im Umgang mit Medien (Medienpädagogik) wurden gleich mehrere Sessions durchgeführt.

Nach drei Jahren in Zürich findet das Barcamp 2025 im Generationenhaus in Bern statt und wird sich damit sicher auf Basis des bekannten Konzepts weiter-entwickeln.

Wir danken allen Partner:innen für die gute Zusammenarbeit beim SKAmp24!

https://radarstation.ch/projekte/barcamp-soziokultur-und-digitaler-wandel

Partner:innen:

Hochschule Luzern Soziale Arbeit, Soziokultur Schweiz, DOJ – Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz, Netzwerke Gemeinwesenarbeit Schweiz, ARTISET Bildung - Höhere Fachschule für Gemeindeanimation, Karl*a der*die Grosse, Avenir Social, Verein sozialinfo.ch, Netzwerk Lebendige Quartiere

 


Podcast «Tour de Soziokultur in der Digitalität»

Senden und empfangen, orten und verorten – das Motto von Radarstation realisiert sich unter anderem im Podcast umfassend.

Mittlerweile haben wir 16 Podcastfolgen produziert und damit mehr als 16 Fachpersonen aus der Soziokultur zu «ihren» Vorhaben, Ideen und Erfahrungen interviewt. Und dieses gesammelte Wissen stösst auf grosse Resonanz – die Downloadzahlen und Hörer:innen steigern sich weiter beständig.

2024 sind wieder sechs Folgen veröffentlicht worden, dabei haben wir entstandene inhaltliche Stränge weitergeführt wie auch neue eröffnet. Erstmals haben wir auch ein Forscherinnenteam zu ihrer Studie befragt – mit grosser Resonanz bei den Hörer:innen.

Ein grosses Dankeschön an die Interviewpartner:innen für ihre Offenheit – und an die Manawa Foundation für ihre Unterstützung.

https://radarstation.ch/podcast-tour-de-soziokultur-in-der-digitalitaet

Förderung: Manawa Foundation

 

Verein


Kommunikation

Im Frühling haben wir eine Stelle für Kommunikation geschaffen und mit Norina besetzt. Sie hat nicht nur ein Kommunikationskonzept erstellt, sondern auch bereits einige Massnahmen umgesetzt.

Wir haben die Präsenz auf Social Media (Instagram, LinkedIn und Mastodon) erhöhtund gleichzeitig die Bewirtschaftung der Facebook-Seite im Herbst eingestellt. Die Radarstation wird nicht nur auf digitalen Plattformen durch die erhöhte Follwer:innenzahl und direkte Mailkommunikation sichtbarer, sondern auch analog durch neue Postkarten, Plakate und Sticker.

 


Organisationsentwicklung

Vom ersten Moment an haben wir die Radarstation auch als Plattform gesehen, wo Menschen zum Thema Digitalität zusammenkommen, Wissen teilen und erarbeiten sowie gemeinschaftlich Dinge bewegen können. Nach der ersten Aufbauphase haben wir uns in diesem Jahr der Realisierung dieser Vision gewidmet und einen Organisationsentwicklungsprozess angestossen.

In einigen Sitzungen und Workshops haben die Radarist:innen zunächst eine gemeinsame Vorstellung von dem Vorhaben entwickelt und konkrete Ansatzpunkte entwickelt. Als Teilschritt wurde bei der Mitgliederversammlung im Sommer bereits eine erste sanfte Statutenänderung vorgenommen.

Zum Jahresende ist der Prozess in der Umsetzungsphase angekommen. Wir möchten eine Kultur der Offenheit und der hierarchiearmen Zusammenarbeit etablieren. Hierfür wird eine soziokratische Organisationsstruktur umgesetzt und die Firewall (Code of Conduct) gilt als Basis für die Zusammenarbeit. Der Abschluss des Prozesses ist für das Frühjahr 2025 geplant.

 

Publikationen

 

Jahresrechnung

Bilanz plus Erfolgsrechnung 2024 (PDF)
Die Revisor:innen des Vereins haben die Jahresrechnung im März 2025 geprüft und für gut befunden.